Schmieden

Die hier gezeigten Messer und Beile wurden von mir auf drei Schmiedekursen bei Lars Enander in der schwedischen Axtschmiede-Firma Gränsfors Bruks AB (siehe hier) in den Jahren 2002, 2003 und 2005 hergestellt. Wesentlich ist das Feuerschweißen zwischen kohlenstoffarmem Eisen und härtbarem Stahl. Bei den Beilen sowie einigen Messern geht es um das Einschweißen von Schneiden aus kohlenstoffreichem Werkzeugstahl in einen Korpus aus Eisen/Baustahl. Diese traditionelle Methode verhindert Sprödbrüche, die bei Verwendung von nur einem Werkzeugstahl früher häufig vorkamen, da die Technik des Härtens und Anlassens (Reduktion der Härte) früher vielen Unwägbarkeiten ausgesetzt waren. Die „bunt gemusterten“ Messer hingegen sind sog. Damaszener Stahl. Hier werden einige Lagen von Stahl verschiedener Kohlenstoffgehalte im Wechsel zu einem Paket zusammengefaßt und feuerverschweißt. Danach wird das Paket ausgeschmiedet, gefaltet und erneut verschweißt. Bei ursprünglich 5 Lagen erhält man dann 10, 20, 40, … Lagen. Anschließend läßt sich daraus direkt ein Messer schmieden (wilder Damast). Mitunter wird aber vorher das Paket tordiert und erst weiterverarbeitet (tordierter Damast).

Die Schwierigkeit beim Feuerschweißen besteht darin, daß einerseits die zu verschweißenden Teile (unter Zugabe von Flußmitteln wie Seesand oder Borax) auf helle Gelbglut gebracht werden müssen, andererseits aber mit Erreichen der Weißglut die Gefahr besteht, daß das Teil abbrennt wie eine Wunderkerze. Dann läßt sich nichts mehr retten.

Beil mit eingeschweißter Schneide. Die Trennlinie zwischen Schneide und Korpus ist sehr schwer zu erkennen, was ein echtes Qualitätsmerkmal ist. Lars Enander dazu:
„It looks like a good firewelding!“.